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Alice Springs 1

Hier in Alice Springs ist eigentlich nichts, wie es in Sydney war. Das gilt nicht nur für das Klima, sondern auch für Unterkunft und Kontaktmöglichkeiten.

Ich bin im »Heavytree Gap Outback Lodge« untergebracht, das etwas ausserhalb von Alice Springs liegt. Um in den Stadtkern zu gelangen, muss man ca. 3,5km durch die sengende Sonne marschieren oder den stündlich verkehrenden Shuttlebus benutzen. Handyempfang gibt’s erst wieder auf der anderen Seite der Bergkette, an der Rezeption stehen Payphones und Internet kostet 2$/20min (an einer alten Kiste, Wifi gibt’s nicht). Ich hab ein Vier-Mann-Zimmer im ersten Stock eines langen Gebäudes, welches ich alleine bewohne. Es gibt keine Gemeinschaftsküche, stattdessen habe ich eine kleine Küchenzeile mit zwei Kochplatten, Herd, Spüle und dem nötigsten Geschirr. Es gibt in 500m Entfernung einen Supermarkt und eine Gaststätte (Heavitree Tavern). In der Mitte des Ganzen liegt noch ein Pool, der um 21:00 seine Pforten schliesst. Irgendwo kann man Waschen, was ich für morgen geplant habe. In der Dämmerung kann man wilde Rock-Wallabys füttern. Ich war erstaunt, das meine Unterkunft im Lonely Planet unter »Sleeping« nicht erwähnt ist. Erst wenn man zu »Camping & Caravanning« weiterblättert, wird man fündig.

Schild am Eingang zum Ressort.

Schild am Eingang zum Ressort.

Trotz massivem Einsatz der Klimaanlage ist der Raum immer warm bis heiß. Damit mir die trockene Luft nicht die Kehle zerkratzt, habe ich mittels Mülleimer und Backblech einen einfachen Luftbefeuchter gebaut.

Nebenbei ertrinken haufenweise irgendwelche weissen Insekten im Wasser.

Nebenbei ertrinken haufenweise irgendwelche weissen Insekten im Wasser.

Die nächtliche Geräuschkulisse beim Schlafen setzt sich zusammen aus dem Knattern und Brummen der Klimaanlage, dem undefinierbaren Krach des Kühlschranks und dem Konzert der verschiedenen nachtaktiven Insekten und Tierchen draussen. Während man den Lärm bei Bedarf einfach mit Ohrstöpseln los wird (bis jetzt ging’s auch ohne), muss man mit der butterweichen Matraze auf alten Brettern einfach leben. Generell strahlt die Unterkunft den Charme längst vergangener Zeiten aus; alles ist irgendwie schon alt, mehrfach übermalt und repariert oder einfach kaputt (Fliegengitter im Bad und Türverriegelung zum Balkon). Auch die Betriebsgeräusche von Klimaanlage und Kühlschrank sind sicher dem hohen Alter der Geräte zuzuschreiben. Damit die Geräte nicht 24/7 durchlaufen, hat die Stromzufuhr für Licht und Klima einem Druckschalter, in den der Schlüsselanhänger des Zimmers passt:

Rechts die Schalter für's Licht, links der als »Energy Saver« bezeichnete Schalter.

Rechts die Schalter für's Licht, links der als »Energy Saver« bezeichnete Schalter.

Durch den fehlenden Zwang zum sozialen Kontakt hab ich bis jetzt auch noch niemanden kennengelernt, was mir aber derzeit ganz recht ist. Ab übermorgen geht’s dann ja per Bus in großer Gruppe durch die Gegend, da bin ich dann wieder rund um die Uhr unter Leuten.

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