Damit ich auch mal wieder aktuelle Sachen posten kann, hier die letzten Tage im Schnelldurchlauf:
Die Bustour mit Adventure Tours war klasse, mit kleinen Abstrichen wegen Spannungen in der Gruppe.
Tag 1: Nach langer Fahrt erreichen wir King’s Canyon, trotz 42° C beginnen wir mit dem Aufstieg (zwei unfitte und nur mit Badelatschen ausgestattete Damen lassen wir im Auto zurück). Der Marsch durch King’s Canyon ist einer der Höhepunkte dieser Tour und meine anfänglich miese Laune bessert sich zunehmend. Abends wird gegrillt, es gibt Kängeroo- und Rindersteaks. Geschlafen wird auf dem Boden unter freiem Himmel in sogenannten Swags, eine Art Überschlaftsack aus Gummi mit eingebauter Matraze.
Tag 2: Aufstehen um 4:00 Uhr und Abfahrt zum Sunrise-Point des Uluru zum Fotoshooting. Danach marschieren wir einmal um den Uluru herum (basewalk), was ohne Erklärung allerdings ziemlich langweilig ist. Weiterfahrt zu Kata Tjuta, inzwischen ist es noch wärmer geworden. Etwa zwei Drittel marschieren zum dortigen Aussichtspunkt, der Rest bleibt im Schatten. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: der Marsch lohnt nicht, der Aussichtspunkt ist öde.
Rückzug ins Camp, hier verlässt uns die Hälfte der Tour und der Rest geht erstmal in den Pool. Gegen 16:00 Uhr fahren wir zum Cultural Centre am Uluru und danach geht unser Guide mit uns an ein paar Höhlen am Fuße des Uluru und erklärt uns, wie die Aborigines hier gelebt haben (hochinteressant!). Danach geht’s zum Sunset-Point, allerdings ist der Himmel voller Wolken und damit das sonst spektakuläre Farbspiel des Uluru ausser Betrieb. Also trinken wir Sekt, futtern Kekse, machen Touri-Fotos und gehen den anderen Touristen vor Ort gehörig auf die Nerven.
Abends im Basecamp wird wieder gegrillt, danach geht’s in die Heia (Swags).
Tag 3: It’s Australia Day! Alle kleben sich die Landesflagge als temporäres Tattoo auf die Backe und die Arme. Lange Fahrt nach Süden mit gelegentlichen Stopps zum Tanken oder für Fotos. Ich hab üblen Ausschlag an beiden Handgelenken, scheint die Hitze+Sonne zu sein. In Coober Pedy angekommen besichtigen wir zuerst eine Opelmine, dan gibt’s abends lecker Pizza und wir rücken alle in die lokale Bar ein. Ziel: »to get pissed« (Slang für: sich die Hucke vollsaufen). Nach einem Bier und drei Gin Tonic hab ich genug und verkrieche mich in unsere unterirdische Behausung.
Tag 4: Rundfahrt in Coober Pedy, danach »Noodling for Opals«, also Suchen nach Opalen. Lange Fahrt mit Bloggen, Schlafen, Lockpicking, Karten Spielen bis zu unserer ankunft in Quorn. Hier das Übliche. Grillen und Bier trinken.
Tag 5: Heute ist eigentlich ein 6,8km langer Spaziergang geplant, aber bei 44°C haben nur drei Leute Lust, der Rest legt sich in den Swimming Pool und wartet. Danach fahren wir zum Ausgleich zu einem sehr schönen Aussichtspunkt, wo man die ganze Gegend perfekt sehen und ablichten kann.
Auf der Heimfahrt begleitet uns ein Sandsturm, der dann in Quorn über uns hinwegfegt.
Tag 6: Weiterfahrt nach Adelaide, eher öde und anstrengend. Grillen unterwegs, am Abend Essen mit der ganzen Truppe.
Hier endet unsere Tour, ich checke in mein Hostel ein. Mein Einzelzimmer (wollte nach meiner Tour mal einen Tage Ruhe haben) entpuppt sich als leeres Viererzimmer. Da jemand aus meiner Gruppe kein Zimmer hat, quartiere ich ihn kurzerhand bei mir ein.
Tag 7: Bin ziemlich fertig und müde, hole morgens meinen Mietwagen und hänge sonst nur so rum. Abends treffen wir uns in der alten Gruppe nochmal zum Kochen, sogar unser Fahrer kommt! Danach ziehen wir noch durch ein paar Bars und gehen schlafen (bin inzwischen in ein reguläres 4-Mann-Zimmer gezogen).
Tag 8: Wollte eigentlich mit zwei Leuten in eine Ausstellung und in den botanischen Garten gehen, aber ich finde niemanden. Also buche ich mir für den Abend eine Fährfahrt nach Kangeroo Island und mache mich auf den Weg. Nach längerer Fahrt erreiche ich die Fähre (man braucht hier ungefähr 1.5-2 Mal so lange für eine bestimmte Strecke wie in Deutschland) und setzte nach KI über. Dort checke ich ins nächstgelegene Hostel ein und schaue mir mit meinem Zimmernachbarn abends die Fairy Penguins an.
Tag 9: Hab zu lange geschlafen, komme erst gegen 11:00 Uhr los. Fahrt zu Seal Bay mit kleiner Tour zum Angucken der Seelöwen. Als ich auf dem Weg einen Geocache heben will, werde ich von einem der Bewohner angesprochen, der mir dann zwei Stunden lang einen Vortrag über Geologie und nationale Geschichte hält. Weiterfahrt zum Flinder’s Range National Park, dort schaue ich mir die Remarkable Rocks und den Leuchtturm an. Auf der Heimfahrt über den Norden treffe ich auf meinen ersten Koala, der sitzt nämlich mitten auf der Straße. Im Laufe meiner Fahrt werde ich noch etwas zehn Kängeroos und einige Vögel auf der Straße antreffen. Nach zwei Stunden anstrengender Fahrt bei Dunkelheit komme ich im Hostel an und gehe sofort schlafen.
Tag 10: Aufstehen um 6:45, damit ich meine Fähre noch erreiche. Die Fähre teile ich mir mit den üblichen Touristen und einer paar tausend Schafen. Mittagspause in Mt Gambier, wo ich mir den Blue Lage und das Umpherston Sinkhole ansehe. Weiterfahrt nach Port Fairy, wo ich mich für zwei Nächte einquartiere.
Tag 11: Drei Fuhren Wäsche gewaschen, Auto entmüllt und eingekauft. Abends bin ich über die Insel um die Ecke marschiert.
Tag 12: Früher Start zur Great Ocean Road, leider ist das Wetter bescheiden (dicke Wolkendecke). Nach 20km vermisse ich meine Uhr, also zurück, Uhr aus der Dusche holen, weiter geht (Laune sinkt spürbar). Ab hier das volle Touristenpaket: an jedem Parkplatz anhalten, austeigen, dem beschilderten Weg folgen, Fotos machen, weiterfahren.
Komme abends ziemlich gerädert in Apollo Bay an, checke in mein Hostel ein, hole mir etwas frittierten Fisch am Stand und gehe ins Bett.
Tag 13: Weiterfahrt nach Melbourne, der zweite Teil der Great Ocean Road ist auch nett, aber sehr selbstähnlich (Strand und Felsen halt). Die Fahrt zum meinem Hostel in Melbourne ist trotz GPS abenteuerlich und nervenaufreibend. Zum Glück hat mein Hostel eine Tiefgarage, so muss ich keine horrenden Parkgebühren zahlen. Abends gehe ich noch in die Stadt und treffe auf Leute von meiner ersten Bustour, die Welt ist klein! Gegen 23:30 geh ich dann ins Bett mit dem guten Gefühl, morgen nicht hektisch auschecken zu müssen.
Tag 14 (aus meiner Sicht: heute): Die nacht war ziemlich ätzend, es gibt keine Klimaanlage, das Fliegengitter hält die Luft im Raum und es war viel zu heiß. ab fünf Uhr morgens haben dann die Müllmänner ein Weiterschlafen/-dösen effektiv verhindert. Ich hole mir ein fettiges Frühstück in der hauseigeenen Cafeteria und esse meine Melonenhälfte vom Vortag. Beim Umräumen meiner Klamotten vermisse ich meine (teure) Regenjacke… wahrscheinlich liegt die noch in Apollo Bay. Da dort niemand ans Telefon geht, schreibe ich eine E-Mail und setzte mich aufs Dach, um diesen Blogeintraag zu schreiben. Mal schauen, ob ich meine Jacke noch bekomme, bevor ich nach Cairns in den Regenwald fahre. Sonst muss ich wohl eine Neue kaufen…