inge bell hat einen sehr interessanten wie informativen vortrag über frauenhandel und zwangsprostitution anlässlich des colloquium fundamentale “schattenseiten des internet” gehalten, der die augen öffnen konnte, wie groß dieses problem gerade in westeuropa ist. denn dort lebt die “kundschaft”.
wie ich erwartet hatte, spielte jedoch das internet weder in der realität des frauenhandels noch in fr. bells vortrag eine große rolle.
die gefahren des internets, von denen das colloquium berichten wollte, waren kaum auszumachen. fast schon im gegenteil: durch internetforen, in denen freier von ihren erfahrungen berichten, haben journalisten und hilfsorganisationen erstmals überhaupt einblick in diese klientel. dieser einblick scheint auch dringend notwendig zu sein: anhand eines filmes über die kommentare in jenen internetforen konnte mensch bemerken, mit welcher unglaublichen blauäugigkeit (und ignoranz) diese männer manchmal offensichtliche anzeichen von zwangsprostitution sehen und doch “übersehen”.
während inge bells vortragsstil sehr anekdotenhaft und erfrischend ist, würde ich mir jedoch etwas weniger zweifelhafte witzchen wünschen. erst wird man(n) im publikum augenzwinkernd via statistik als freier bezeichnet – alle formen der prostitution natürlich zusammengeschmissen, ein thema das durchaus heftig diskutiert wird – und später wird dann öfter mal postuliert wie denn die frauen und die männer so sind. letzteres stereotype denken mag zwar ein gutes abbild der männlichen freier-welt abgeben; nur möchte ich mir sowas nicht anhören, wenn ich mir einen solchen vortrag anschaue – es langweilt.