neingeist

inge bell hat einen sehr interessanten wie informativen vortrag über frauenhandel und zwangsprostitution anlässlich des colloquium fundamentale “schattenseiten des internet” gehalten, der die augen öffnen konnte, wie groß dieses problem gerade in westeuropa ist. denn dort lebt die “kundschaft”.

wie ich erwartet hatte, spielte jedoch das internet weder in der realität des frauenhandels noch in fr. bells vortrag eine große rolle.

die gefahren des internets, von denen das colloquium berichten wollte, waren kaum auszumachen. fast schon im gegenteil: durch internetforen, in denen freier von ihren erfahrungen berichten, haben journalisten und hilfsorganisationen erstmals überhaupt einblick in diese klientel. dieser einblick scheint auch dringend notwendig zu sein: anhand eines filmes über die kommentare in jenen internetforen konnte mensch bemerken, mit welcher unglaublichen blauäugigkeit (und ignoranz) diese männer manchmal offensichtliche anzeichen von zwangsprostitution sehen und doch “übersehen”.

während inge bells vortragsstil sehr anekdotenhaft und erfrischend ist, würde ich mir jedoch etwas weniger zweifelhafte witzchen wünschen. erst wird man(n) im publikum augenzwinkernd via statistik als freier bezeichnet – alle formen der prostitution natürlich zusammengeschmissen, ein thema das durchaus heftig diskutiert wird – und später wird dann öfter mal postuliert wie denn die frauen und die männer so sind. letzteres stereotype denken mag zwar ein gutes abbild der männlichen freier-welt abgeben; nur möchte ich mir sowas nicht anhören, wenn ich mir einen solchen vortrag anschaue – es langweilt.

und noch ein veranstaltungstipp (morgen!):

Im Rahmen der Vortragsreihe des Colloquium Fundamentale “Schattenseiten des Internets” im WS 2006/07 referiert Inge Bell, freie Journalistin aus München am 11. Januar 2006 im Engesser-Hörsaal (Geb. 10.81) um 18.00 Uhr über das Thema “Frauenhandel und Prostitution im Internet”.

fpf berichtet über einen interessanten termin nächste woche:

Auch auf diesem Wege noch der Hinweis: Kommenden Dienstag, 16.1., referiert ab 20h Herr Dipl.-Inform. Thomas Maus auf Einladung der Durlacher FDP im Nebenzimmer der Durlacher Festhalle über die Gesundheitskarte.

(nicht embedded, da disabled, und wer bin ich, sich darüber hinwegzusetzen? einfach druff klicken.)

wenn nerds zuviel zeit haben um die weihnachtszeit, dann bauen sie ledkuchenhäuser für hacker-congresse. ein kleiner vorgeschmack ist folgender weihnachtsbaum aus handgeschmirgelten leds:

in diesem wintersemester veranstaltet das zak der uni karlsruhe eine interessante veranstaltungsreihe mit ebenso interessanten gästen – vom bundesdatenschutzbeauftragten peter schaar bis zum bka.

ich hoffe das wird nicht nur zur werbeveranstaltung der überwacher, wie u.a. folgender absatz aus der ankündigung vermuten läßt:

Polizei, Geheimdienste und Sicherheitspolitiker warnen vor den zahlreichen Möglichkeiten, die sich Terroristen Staatsfeinden, Drogenhändlern und Kinderschändern, Kriminellen und Scharlatanen bieten. Die Täter sind wegen der vielfältigen Verschleierungsmöglichkeiten, die das Internet bietet, nur schwer greifbar. Polizei und Geheimdienste arbeiten deshalb mit der Industrie und Sicherheitsbehörden daran, technische Schnittstellen zur Erfassung scheinbarer Randdaten zu entwickeln, von denen man sich grenzüberschreitend einen direkten Zugriff auf die neuen Kommunikationsnetze erhofft.

die schwerpunkte sind die bedrohung und die “abwehr der bedrohung”, die aufgabe der ein oder anderen freiheit vor der eigenen haustür durch allzu gut gemeinte “abwehr” steht wie üblich nicht auf dem programm. ich bin gespannt, ob herr schaar oder inge bell vielleicht doch etwas dazu zu sagen haben.

[… Grausamkeiten von Jugendlichen … Frauenhandel und Prostitution … Kinderpornografie …] Ähnlich verhält es sich auch mit Terrornetzwerken, die über das Internet operieren können, ohne Staatsgrenzen zur Konspiration überwinden zu müssen. Die Anonymität und die Möglichkeit der weltweiten Agitation, die das Internet bietet, scheint ein Anreiz für kriminelle Machenschaften zu sein.

da fällt’s mir ein bisschen schwer, nicht zynisch zu werden und zu behaupten, dass es das alles auch ohne das böse internet gab. mehr zur veranstaltungsreihe gibt’s auf der website des zak.

das programm:

• 16. November 2006: Sicherheit im Netz – Eine innenpolitische Herausforderung: Dr. Markus Dürig, Referatsleiter IT, Sicherheit in der Informationstechnik, Bundesministerium des Inneren, Berlin

• 30. November 2006: Der gläserne Mensch – Kommerz im Internet und seine Gefahren: Peter Schaar, Datenschutzbeauftragter der Bundesregierung und Prof. Dr. Hartmut Schmeck, Institut für Angewandte Informatik und Formale Beschreibungsverfahren – AIFB, Universität Karlsruhe (TH)

• 14. Dezember 2006: Zwischen Transformation und Verbot: Der wachsende Einfluss des Internets in China: Shi Ming, China-Redakteur der Deutschen Welle

• 11. Januar 2007: Frauenhandel und Prostitution im Internet Inge Bell , Freie Journalistin, München

• 18. Januar 2007: Schattenseiten des Internets aus Sicht des Bundeskriminalamts: Jörg Ziercke, Präsident des Bundeskriminalamts Wiesbaden

• 25. Januar 2007: Jugendgewalt und Kinderpornografie im Internet: Prof. Dr. Christian Pfeiffer, Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen e.V., Hannover

• 01. Februar 2007: Abschlusspodium „Europe goes Internet – Risiken und Gefahren”

zum leidwesen aller lohnarbeitenden menschen wird in meinen geburtstag am 2. november reingefeiert. bitte beachtet den dresscode: alles zwischen hawaiihemd und bananenrock verschafft euch eintritt.

leider hat ruth, die eigentlich mitfeiern wollte, da sie am gleichen tag ebenfalls burtstag hat, abgesagt – ihr ist es zuviel aufwand den club aufzuräumen. sie hat damit vollkommen recht, denn der club war in letzter zeit ein saustall. da das nun mein persönliches problem geworden ist, gibt’s ärger 🙂

ich lass mich vom chaos nicht abschrecken und feier trotzdem!

We recently discovered that a small number – less than 1% – of the Video iPods available for purchase after September 12, 2006, left our contract manufacturer carrying the Windows RavMonE.exe virus. […] As you might imagine, we are upset at Windows for not being more hardy against such viruses, and even more upset with ourselves for not catching it.

hach, spaß auch in der support-datenbank.

robert anton wilson braucht unsere hilfe. meine idee dafür ist ein t-shirt-motiv, möglicherweise möchte julian seinen webshop zur verfügung stellen!